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        Gesundheitspolitischer Arbeitskreis der CSU informiert über die Folgen der Impfmüdigkeit

        Dank der enormen Fortschritte in der Impfstoffentwicklung und der bereits bei Säuglingen durchgeführten Mehrfachimpfungen kennen selbst die meisten Ärzte Erkrankungen wie Kinderlähmung oder Diphtherie nur noch aus dem Lehrbuch. Daher werden viele Infektionskrankheiten in der Bevölkerung nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen, weshalb sich eine gewisse Impfmüdigkeit breitmacht. „Diese Impfmüdigkeit führt dazu, dass beispielsweise verstärkt Masernepidemien auftreten und es sogar zu Todesfällen kommt - ein Grund für den Gesundheitspolitischen Arbeitskreis der CSU, zur Informationsveranstaltung ‚Masernparty statt Impfung?‘ einzuladen“ - so die GPA-Kreisvorsitzende Dr. Christine Ahlheim in ihren einführenden Worten.

        Der Leiter des Gesundheitsamtes Traunstein Dr. Franz-Xaver Heigenhauser berichtete in seinem Vortrag, dass noch Anfang der 1960er-Jahre in Bayern und auch im Landkreis Traunstein eine Polio-Epidemie ( Kinderlähmung) „wütete“, die er persönlich noch in "übler Erinnerung" habe. Dank Impfprogrammen ist Polio in Ländern mit einem funktionierenden Gesundheitssystem ausgerottet. Punktuell kann es zu Ausbrüchen kommen, wenn krisenbedingt nicht mehr geimpft wird. „Daran kann man die segensreiche Wirkung der Impfungen erkennen“, so Dr. Heigenhauser. Eindringlich warnte er vor den sogenannten Masernpartys, bei denen gezielt gesunde Kinder mit an Masern Erkrankten in Kontakt gebracht werden. Denn während es bei natürlichen Masern unter 1.000 Erkrankten eine schwere Komplikation gibt, tritt bei der Masernimpfung nur eine Komplikation pro 1 Million Impfungen auf, wobei hier auch harmlose Hautrötungen mitgezählt werden. Im Landkreis Traunstein ist, so Heigenhauser, die Durchimpfungsrate deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt: Nur rund 80 % der Einschulungskinder verfügen über die notwendigen zwei Masernimpfungen.

        Dr. Oliver Viethen, niedergelassener Kinderarzt in Traunstein, machte darauf aufmerksam, dass bei den Jugendlichen sogar nur 30 bis 40 % einen ausreichenden Impfschutz gegen Masern haben, da viele nur einmal geimpft wurden. In Bayern gab es, so Viethen weiter, im Jahr 2013 780 Masernfälle nach 70 Fällen im Jahr 2012 - und davon 90 % in Oberbayern. Dabei trage jedes 500. bis 1.000. an Masern erkrankte Kind eine bleibende Behinderung davon. Bei Keuchhusten sei es wichtig, auch die Großeltern und Eltern zu impfen, um zu verhindern, dass sich die Säuglinge anstecken, bevor sie über einen eigenen Impfschutz verfügen. Hier werde oft nicht beachtet, dass sowohl eine durchgemachte Keuchhustenerkrankung als auch eine Impfung nach 5 bis 10 Jahren keinen Schutz mehr bietet. Bei einem von 100 bis 1.000 an Keuchhusten erkrankten Säuglingen komme es zu einer Gehirnhautentzündung. Eindringlich empfahl Viethen auch die FSME-Impfung, da mittlerweile in bestimmten Regionen jede 20. Zecke die Krankheit übertragen kann und die Erkrankungszahlen zunehmen. Auch entsprechende Kleidung und Repellentien böten, so Viethen, keinen ausreichenden Schutz. Ab 12 Jahren sei zudem die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs anzuraten, denn dieser ist (nach Brustkrebs) die zweithäufigste Todesursache bei Frauen.

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        BU: Unser Bild zeigt (von links) im Vordergrund Dr. Franz-Xaver Heigenhauser, Leiter des Gesundheitsamtes Traunstein, die GPA-Kreisvorsitzende Dr. Christine Ahlheim und Dr. Oliver Viethen, niedergelassener Kinderarzt in Traunstein, sowie im Hintergrund die stellvertretenden GPA-Kreisvorsitzenden Erwin Köck und Erik Stettmer.

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