„Sicher mit dem Radl durch Traunstein“ – unter diesem Motto lud der gemeinsame Oberbürgermeisterkandidat von UW und CSU zu einer Bürgerdiskussionsveranstaltung ein. „Sicheres Fahrradfahren in Traunstein ist für Erwachsene und insbesondere für Kinder in Traunstein an vielen Stellen nur schwer möglich. Es besteht dringender Nachholbedarf“, leitete Christian Hümmer ein. Er schlug deshalb ein 10-Punkte Programm für sicheres Fahrradfahren in Traunstein vor. Hierzu gehört unter anderem ein Sofortprogramm „Sicher Fahrradfahren in Traunstein“, die Einführung eines Radwegzustandsberichts, mehr Fahrradständer, durchgehende Fahrradlinien vom Stadtrand in die Innenstadt ebenso wie die Forderung nach einem verkehrsberuhigten Bildungscampus Chiemgau und eine Initiative für Radweghelfer für Kinder. 

„Als erstes benötigen wir ein Sofortprogramm zur Behebung von Sicherheitsrisiken, von Mängeln in der Beschilderung, für Bordsteinabsenkungen, Markierungen und Verbreiterungen. Diese Maßnahmen können sofort ergriffen werden, um die gröbsten Mängel zu beseitigen. Ich schlage ein Sofortprogramm in Höhe von 100.000 € vor“, so Hümmer 

Ebenso schlug er vor - spiegelbildlich zum Straßenzustandsbericht, der jährlich dem Stadtrat vorgelegt wird - einen Radwegzustandsbericht jährlich zu erarbeiten und konkrete Verbesserungsmaßnahmen zu beschließen und umzusetzen. 

„Wir müssen das Thema Fahrradfahren aus dem Schattendasein der Stadtpolitik herausholen und es zu einer ständigen Aufgabe machen. Mir ist dabei sehr wichtig, dass wir Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer in der politischen Diskussion nicht gegeneinander ausspielen.“ 

Wichtiges Thema war auch in der Diskussion die Schaffung von mehr Fahrradabstellanlagen, wie von mehreren Diskussionsteilnehmern gefordert wurde. 

Die Sprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Traunstein, Dagmar Haid, forderte in der Innenstadt einen sogenannten „Shared Space“ einzurichten, also einen einzigen Verkehrsraum, den sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleichberechtigt teilen. Gerhard Lechner hielt dies für einen richtigen Ansatz und forderte auch sogenannte „Tangenten“, also durchgehende Fahrradwege vom Stadtrand in die Stadtmitte. 

Hümmer machte einen konkreten Vorschlag für die Verkehrsführung im neuen Bildungscampus: „Der neue Bildungscampus Chiemgau am Bahnhofsgelände könnte oberirdisch autofrei werden. Vielleicht gelingt es uns, den Autoverkehr unterirdisch durch den Bildungscampus zu führen, so könnte eine große Aufenthaltsqualität entstehen.“ 

Florian Binder machte darauf aufmerksam, dass bei der Planung von Wohngebieten auch die Infrastruktur insgesamt mitgeplant werden müsste: Die Stadt muss insgesamt vorausschauender planen. Das betrifft die gesamte Infrastruktur, aber natürlich auch die vorausschauende Planung von Radwegen.“ 

In der Diskussion wurden darüber hinaus noch viele weitere gefährliche Punkte angesprochen, so unter anderem die Wolkersdorfer Straße und die Chiemseestraße und die sehr gefährliche Situation an den Fußgängerüberwegen in der Wasserburger Straße. 

Klaus Benedikt machte darauf aufmerksam, dass die Beschilderung am Stadtplatz zum Teil äußerst verwirrend und zum Teil unzureichend sei. Dies betrifft insbesondere die Situation am Heimathaus, hier sei zwar ein Fahren gegen die Einbahnstraßenrichtung für Fahrradfahrer erlaubt, die Beschilderung sei allerdings hierfür äußerst unzureichend. 

Abschließend bedankte sich Oberbürgermeisterkandidat Christian Hümmer für die vielen konstruktiven Diskussionsbeiträge und versprach, fraktionsübergreifend sicheres Fahrradfahren in Traunstein zur Chefsache zu machen und umzusetzen.

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