CSU-Fraktionsvorsitzender nominiert – Stadtratsliste mit sieben Stadträten und sieben JUlern aufgestellt.

Traunstein. Die Entscheidung fiel deutlicher aus, als manche CSU-Mitglieder im Vorfeld erwartet hatten: Bei der Aufstellungsversammlung des CSU-Ortsverbands Traunstein setzte sich Wolfgang Osenstätter klar gegen seinen Mitbewerber Otto Baur durch. Osenstätter führt auch die Stadtratskandidatenliste an.

Der Traunsteiner CSU-Ortsvorsitzende Dr. Christian Hümmer (links) gratulierte dem CSU-Frakionsvorsitzenden im Stadtrat, Wolfgang Osenstätter zur Wahl als OB-Kandidat.

Foto: Der Traunsteiner CSU-Ortsvorsitzende Dr. Christian Hümmer (links) gratulierte
dem CSU-Frakionsvorsitzenden im Stadtrat, Wolfgang Osenstätter zur Wahl als OB-Kandidat.

 Vor der Wahl hatte der Ortsvorsitzende Dr. Christian Hümmer eindringlich an die Geschlossenheit der Mitglieder appelliert und für Osenstätter als Vorschlag der Ortsvorstandschaft geworben. „Das Bild, das wir heute abgeben, wird die CSU außen prägen“, betonte er. Es gehe in erster Linie um die Stadt Traunstein, in zweiter Linie um den CSU-Ortsverband und in dritter Linie erst um das eigene Fortkommen und die eigene Person. Die CSU Traunstein sollte alle Kraft darauf verwenden, um das Rathaus zu erobern. Zu der von der Vorstandschaft vorgeschlagenen Stadtratskandidatenliste stellte Dr. Hümmer fest. „Ich kenne keine andere Liste, die so ausgewogen ist.“ Er forderte von allen in der CSU Respekt und Achtung ein. „Die Bürger wollen, dass wir die Probleme der Stadt lösen und keine Selbstbeschäftigung betreiben.“ Die CSU verbinde wirtschaftliche Vernunft, sozialen Ausgleich und ökologische Nachhaltigkeit. Der Ortsvorsitzende schloss seine Rede mit dem Appell: „Unterstützen Sie den Weg des Miteinanders.“
Baur freute sich in seiner Bewerbung darüber, dass er der Partei die Möglichkeit der Wahl zwischen zwei Mitgliedern für die OB-Kandidatur bieten könne. Er war überzeugt, der richtige Mann mit Leidenschaft, Kompetenz, beruflicher Qualifikation und Erfahrung im Umgang mit Menschen zu sein. Dies verleihe ihm die Fähigkeit, eine Stadt wie Traunstein zu lenken. Als Maschinenbau-Ingenieur in einem Zulieferbetrieb der Automobilbranche mit mehreren Millionen Euro Umsatz sei der städtische Haushalt von Traunstein für ihn überschaubar.
Sparen sei das Eine, investieren das Andere. „Traunstein muss deshalb attraktiv werden für Firmen, die hochwertige Arbeitsplätze schaffen.“ Die Betriebe generierten Konsum für die Stadt. Traunstein leide aber unter einem ständigen Auf-der-Stelle-Treten. „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es für die Stadt und für die Menschen woran geht“, so Baur. Dazu brauchen man ein starkes Team und Persönlichkeiten. „Nur gemeinsam können wir es schaffen“, unterstrich Baur.
In einer engagierten Rede wies Osenstätter auf seine mehr als elf Jahre Stadtratstätigkeit hin. Seit neun Jahren sei er Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion. Sein Aufgabenfeld erstrecke sich vom Finanz-, Planungs- und Umweltausschuss bis zur Tätigkeit als Referent für die Städtepartnerschaften, so Osenstätter. Es folgte eine Aufzählung viele Dinge, die in seine politischen Laufbahn in Traunstein geschehen sind. „Als eines meiner politischen und organisatorischen Meisterstücke würde ich die Schaffung eines neuen Vereinsheims für die DJK Kammer bezeichnen.“
Als Oberbürgermeister der Stadt wolle er die Leute zusammenbringen, die etwas bewegen wollten, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und bürokratischen Hürden überwinden helfen. Im Rahmen der Städtebauförderung gebe es zudem  mehr Möglichkeiten, um die Stadtmitte aufzuwerten und durch Schaffung von qualifizierten Wohnbereichen und Aufenthaltszonen das Leben in der Innenstadt zu verbessern sowie für die Senioren Barrierefreiheit zu erreichen. Es finde aber auch ein Strukturwandel statt. Der Verbraucher decke seinen Bedarf zunehmend im großflächigen Einzelhandel. „Wir können die Innenstadt nicht retten, indem wir außerhalb alles blockieren“, sagte Osenstätter. Es dürfe auch nicht sein, dass sich Traunsteiner Firmen aus der Stadt verabschiedeten, weil der Grundstückspreis zu hoch sei. Er kritisierte daher das ablehnende Verhalten anderer Fraktionen bei Ausweisung neuer Gewerbe-, Wohn- und Handelsflächen in Richtung Siegsdorf. „Heute wollen wir keinen Sporthändler, morgen keinen Lebensmittelhändler und übermorgen gar nichts.“ Die Defizitpositionen im Haushalt könne man nicht ohne weiteres ändern. „Wir haben unter anderem zu hohe Kindergartengebühren, weil wir zu wenig Einnahmequellen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer haben“, stellte er fest. Hier müsse man ansetzen.
Bei der Aufstellung der Stadtratskandidatenliste gab es nur eine dicke Überraschung: Die von der CSU-Vorstandschaft auf Platz vier vorgeschlagene Stadträtin Christa Fuchs unterlag in der Einzelabstimmung der Nachwuchspolitikerin Isabelle Thaler mit 49:53 Stimmen. Fuchs kam schließlich auf Platz neun. Mit nur einer Stimme unterlag Konrad Baur Stadtrat Stefan Namberger in der Einzelabstimmung um Platz 12. Mit 38 Stimmen erzielte Walter Niederberger ein achtbares Ergebnis gegen den Zweiten Bürgermeister Hans Zillner, auf den 64 Stimmen bei der Einzelabstimmung um Platz drei fielen. Die meisten Stimmen (88) konnten Doreen Hönicke-Rettstadt und Dr. Christine Ahlheim auf sich vereinigen. Ein gutes Ergebnis erreichten auch der CSU-Vorsitzende Dr. Hümmer mit 81 Stimmen auf Platz zwei und Stadtrat Karl Schulz mit 79 Stimmen auf Platz fünf.
Die Liste der CSU-Stadtratskandidaten hat folgende Reihung: 1. Wolfgang Osenstätter, 2. Dr. Christian Hümmer, 3. Zweiter Bürgermeister Hans Zillner, 4. Isabelle Thaler, 5. Karl Schutz, 6. Doreen Hönicke-Rettstadt, 7. Florian Kick, 8. Peter Faßbender, 9. Christa Fuchs, 10. Dr. Christine Ahlheim, 11. Sepp Häusler, 12. Stefan Namberger, 13. Ernst Harrecker, 14. Konrad Baur, 15. Christian Maaßen, 16. Andrea Kick, 17. Franz Gruber, 18. Martin Litwinschuh, 19. Kerstin Boos, 20. Klaus Schneider, 21. Rolf Wassermann, 22. Alexander Caligari, 23. Andreas Nolte und 24. Gerald Berger. 
 

Bjr


  

Zum Seitenanfang