Frauen-Union Traunstein fordert eine zehnprozentige Senkung der Kindergartengebühren

 

Traunstein. Eine Senkung der Kindergartengebühren um zehn Prozent in allen Stufen fordert die Frauen-Union (FU) Traunstein. Eine entsprechenden Antrag hat die FU bereits über die CSU-Fraktion an die Stadt Traunstein gestellt. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem CSU-Ortsverband Traunstein im Café Lenz stellte die FU-Ortsvorsitzende Doreen Hönicke-Rettstadt die Konzeptvorschläge vor.
Sie erklärte, dass sich die FU bereits seit 2012 mit diesem Thema beschäftige, weil bei den Bürgern in der Stadt großer Unmut zu spüren sei. Auch die Elternbeiräte hätten Druck auf die Stadt gemacht. „Nur gemeinsam können wir etwas erreichen", war die FU-Vorsitzende überzeugt.
Die Botschaft sei „Die Senkung wird kommen", sagte der CSU-Ortsvorsitzende Christian Hümmer. Über das Ob müsse man sich keine Gedanken machen, aber über die Ausrichtung, ob man beispielsweise mit der bestehenden Gebührentabelle arbeiten solle oder ob weitere Einstufungen vorgenommen sollen. „Die Stadt Traunstein leistet eine Menge für die Betreuungseinrichtungen", gab er zu. In der Politik komme es nicht nur darauf an, das Richtige zu fordern, sondern zum richtigen Zeitpunkt, meinte er mit Blick auf die Kommunalwahlen. Weiter sagte er: „Wir werden es uns nicht mehr leisten können, nichts für die Kinder zu tun." In Traunstein zahle zum Beispiel eine normal verdienende Familie zweimal so viel wie im Durchschnitt aller 100 untersuchten großen Städte.
Ziel der FU sei es, mit Unterstützung der Elternbeiräte die Kindergartengebühren zu senken, vor allem junge Familien zu entlasten und eine Angleichung an die Nachbargemeinden zu erreichen, erklärte Hönicke-Rettstadt. Eine zehnprozentige Senkung der Kindergartengebühren auf allen Stufen würde die Stadt Traunstein ca. 65 000 Euro zusätzlich im Jahr kosten. Dies sei für die Stadt zumutbar. Kompensieren könnte sie es beispielsweise durch einen geringeren Schuldenabbau oder zusätzliche Ansiedlung von Gewerbe. Wie in anderen Kommunen könnte die Stadt das Schwimmbad in die Stadtwerke überführen. Dann würde das Defizit durch den Gewinn der Stadtwerke ausgeglichen. Die Berechnung der Gebühren könnte auch nach dem Nettoeinkommen erfolgen. Dies werde vom Kämmerer bereits geprüft. Grundsätzlich sei auch die Finanzierung der Kindergärten zu überprüfen. Eine Budgetierung könne Sparpotenziale eröffnen.
Oberbürgermeisterkandidat Wolfgang Osenstätter sagte, die Stadt habe weniger Schulden als noch vor 20 Jahren. Die wirtschaftliche Lage sei gut. Stadträtin Christa Fuchs und der Sprecher der Elternbeiräte, Max Hiebl, stellten das Stufensystem auf den Prüfstand und brachten eine Änderung ins Gespräch. Der Elternbeiratsvorsitzende der Kinderkrippe „Kleine Bären", Günter Miedaner, war der Meinung, eine zehnprozentige Senkung der Kindergartengebühren löse das Problem der Stufen nicht. Man müsse die Stufen entzerren. Brigitte Huber sagte, die Senkung der Gebühren sei nicht nur ein Thema für die Kindergärten, sondern auch für die Kinderkrippen. © Günter Buthke jun.

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Foto: Über die Senkung der Kindergartengebühren ging es bei der Veranstaltung der Frauen-Union Traunstein. Unser Foto zeigt von links Oberbürgermeisterkandidat Wolfgang Osenstätter, die stellvertretende FU-Ortsvorsitzende Christine Ahlheim, den Sprecher der Traunsteiner Elternbeiräte Max Hiebl, den CSU-Ortsvorsitzenden Christian Hümmer und die FU-Ortsvorsitzende Doreen Hönicke-Rettstadt.

 

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